von Christoph Seiffert
Am Chhungsa Khola geht es über eine Hängebrücke, und bald folgen wir wieder dem Lauf des Karnalis. Bald erreichen wir Yalbang und besuchen das relativ neue buddhistische Kloster. Im Innenhof wird noch an den Wegen gebaut und in der Gebetshalle entstehen die letzten Wandmalereien.
Nach etwa 45 Minuten wandern wir weiter den Karnali hoch.
Etwa ein, zwei Stunden nach Yangkar macht der Karnali eine Wendung nach Osten. Hier ist ein deutlicher Wechsel in der Landschaft zu bemerken. Den gestrigen Tag ging die Wanderung durch eine beinahe alpine Vegetationszone. Ab hier jedoch werden die Regen des Monsuns von den Hängen zurückgestaut und nur wenig Wasser erreicht die höher gelegenen Gebiete.
Die Vegetation besteht nur noch aus wenigen Bäumen an den Schattenseiten des Tales. Die sonnige Seite ist mit stacheligen Büschen lose bewachsen. Es wird bald immer trockener und die Sonne gewinnt an Intensität.
Das späte Mittagessen beim Fluss wurde von unserer Küchencrew vor Ort frisch zubereitet. Chapati, weisse Bohnen, Salat, frittierte Kartoffeln, Sardinen. Ziemlich luxuriös in einem Tal auf dessen altem Handelsweg uns auch heute noch viele
Maultier-, Yak- und Ziegenkarawanen entgegen kommen.
Die Händler mit den Grosstieren bringen verschiedene Güter von Purang in Tibet über den Nara La Pass. Heute sind es häufig chinesische Textilien und Küchenutensilien, die weiter unten in den Dörfern wieder verkauft werden. Nur die grossen Ziegenkarawanen transportieren noch tibetisches Salz von den Salzseen des Changtangs das Tal hinunter bis nach Indien.
Den Bewohnern des oberen Teils des Humladistrikts ist es gestattet, die Tibetische Grenze für Handelseinkäufe in Purang zu überqueren. Es fällt auf dass die Dörfer die wir heute durchziehen, etwas wohlhabender scheinen als die tiefer gelegenen Gemeinden, welche wir gestern durchzogen.
Nach einer weiteren achtstündigen Tageswanderung treffen wir heute etwas später im Camp bei Tumkot ein. Nach einer Stunde senkt sich die Nacht über das Tal und bald leuchtet die Milchstrasse zwischen den von Mondlicht erhellten Hängen.