von Christoph Seiffert
Abends war nochmals der tibetische Arzt auf Hausbesuch und gab ihr spezifische Medizin. Im Laufe der Nacht wurde klar, dass es besser ist wenn sie in tiefere Lagen reist.
Nach einem weiteren ärztlichen Hausbesuch organisierten wir ihre Fahrt hinunter an die Nepalesische Grenze und weiter nach Kathmandu.
Schade konnte sie die Reise nicht wie geplant fortsetzen, aber es war wohl das Beste in ihrer Situation. Die Höhe ist nicht zu unterschätzen und jeder Mensch reagiert von Mal zu Mal verschieden. Ich habe heute spät abends erfahren, dass es ihr begann besser zu gehen nachdem sie auf unter 4000 Metern war.
Nachdem alles für sie organisiert war, gingen wir Anderen mit Pasang und Tashi, zwei Küchenhelfern, auf eine Halbtageswanderung oberhalb Darchens.
Gleich hinter dem Dorf stiegen wir an und wanderten langsam in Richtung Salung Gompa.
Kurz vor dem Kloster erschien der heilige Berg hinter einer Flanke. Der Anblick ist umwerfend, die reinweisse Schneekuppe vor tiefblauem Himmel lässt uns dankbar werden. Dies erleben zu dürfen ist ein wahres Geschenk.
Die letzten Tage waren wegen der sich zuspitzenden gesundheitlichen Situation für mich äusserst angespannt. Hier in dieser grossartigen Welt kann ich mich wieder lösen und entspannen.
Ich bin froh und dankbar inmitten der Menschen dieser Gruppe so gut aufgehoben zu sein. Es ist eine schöne Gemeinschaft die sich hier gebildet hat.
Unsere beiden tibetischen Freunde haben ein warmes Mittagessen hochgetragen und verwöhnen uns nach Strich und Faden.
Nach dem Essen können wir das kleine Kloster Salung besuchen. Ein Mönch mit gütigen Augen öffnet uns die Türen und gibt uns einen Einblick in seine Welt.
Später ziehen wir über eine Kuppe weiter zum Kloster Gyandrak. Dieses wurde im Laufe der letzten Jahre neu aufgebaut und ragt einer Festung ähnelnd in einer Talsohle.
Die Arbeiten hier wurden sehr sorgfältig ausgeführt, Solarenergie speist die Lichter. Die wärmende Kraft der Sonne wird sehr gut genutzt mit einem wintergartenartigen Aufenthaltsraum etwas oberhalb des Klosters.
Leider ist das Schweizer Paar, welches sich jahrelang für den Wiederaufbau eingesetzt hat, zurzeit nicht hier.
Nach einigen Stunden in über 5000 Metern Höhe steigen wir wieder ab und schon bald ruft uns die Crew zum Abendessen.