Zahlen zum Trekking
Dharadunga - Hilsa
Distanz:
11.8 km
Höhe beim Start:
4'050 m
Höhe beim Ziel:
3'648 m
Höchster Punkt: 4'556 m
Tiefster Punkt: 3'635 m
Höhendifferenz aufwärts: 956 m
Höhendifferenz abwärts: 1'357 m
Startzeit: 7:20
Ankunftszeit: 12:50
Benötigte Zeit:
 
5h 30min

Zahlen zur Autofahrt
Hilsa - Burang
Distanz:
26 km
Höhe beim Start:
3'649 m
Höhe beim Ziel:
3'891 m
Höchster Punkt: 3'912 m
Tiefster Punkt: 3'645 m
Höhendifferenz aufwärts: 687 m
Höhendifferenz abwärts: 445 m
Startzeit: (14:00)
16:15
Ankunftszeit: (15:37)
17:52
Benötigte Zeit:
 
1h 37min

Dharadunga - Hilsa - Burang

Sonntag, 23.09.2012

Die Höhenprofile

Höhenprofil Dharadunga - Hilsa Höhenprofil Dharadunga - Hilsa
Höhenprofil Hilsa - Burang (Autofahrt) Höhenprofil Hilsa - Burang (Autofahrt)
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Die Bilder

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  • 23.09.2012 06:26
  • 23.09.2012 07:15
  • 23.09.2012 07:21
  • 23.09.2012 07:24
  • 23.09.2012 08:33
  • 23.09.2012 09:18, 4521 m
  • 23.09.2012 09:18
  • 23.09.2012 09:18, 4519 m
  • 23.09.2012 09:18, 4519 m
  • 23.09.2012 09:19, 4521 m
  • 23.09.2012 09:25, 4563 m
  • 23.09.2012 09:26, 4567 m
  • 23.09.2012 09:27, 4566 m
  • 23.09.2012 09:31, 4563 m
  • 23.09.2012 09:37, 4558 m, Nara La
  • 23.09.2012 09:38, 4544 m
  • 23.09.2012 09:39, 4549 m
  • 23.09.2012 09:49, 4464 m
  • 23.09.2012 10:01, 4402 m
  • 23.09.2012 10:01, 4402 m
  • 23.09.2012 10:01, 4393 m
  • 23.09.2012 10:42, 4307 m
  • 23.09.2012 10:43, 4317 m
  • 23.09.2012 10:49, 4314 m
  • 23.09.2012 10:50, 4322 m
  • 23.09.2012 11:09, 4211 m
  • 23.09.2012 11:57
  • 23.09.2012 12:51
  • 23.09.2012 12:51
  • 23.09.2012 12:55
  • 23.09.2012 12:55
  • 23.09.2012 13:11, 3663 m

Der Tagesreisebericht

von Christoph Seiffert
Gestern kam ich nicht gerade über das nötigste Bloggen hinaus. Einige wenige von uns waren leicht erkrankt und von der Crew hatten zwei Leute stark entzündete Augen. Also hatte natürlich die Betreuung und Behandlung Vorrang.
Zum Glück geht es allen wieder besser.

Seit diesem Jahr ist die Strecke, wie bereits beschrieben, von der Grenze bis nach Pati Phalbang befahrbar.
So wurde dort unser gesamtes Gepäck auf einen Kleinlaster verladen und zum gestrigen Camp nach Dharadunga gefahren. Heute fuhr die Ladung über den Pass, und hinunter nach Hilsa an die tibetische Grenze.
Zum Glück konnte auch eine Reisegefährtin den Wagen bis an die Grenze mitbenutzen und konnte sich so von ihrer Krankheit etwas erholen, der Fussmarsch wäre unnötig strapaziös geworden.
In mittleren und grossen Höhen multiplizieren sich körperliche Beschwerden um ein x-faches. So passt es gut, dass sich unsere Freundin vor der Kailashumrundung noch etwas schonen kann.

Der Weg von Dharadunga steigt gleich von Anfang an ziemlich steil in Richtung Nara La Pass hoch.
Bei Sipsip, einem Hirtenlager auf etwa 4200 Metern, wird der Anstieg für die nächsten 400 Meter richtig steil, dies auf einem zusätzlich seitlich geneigten Weg. Die Fersen sind konstant sowohl aufwärts als auch seitlich stark gedehnt.
Dank unserem bewusst sehr langsamen Aufstieg kommt niemand ausser Atem und wir können die Steigung bis zum 4600 Meter hohen Pass locker bewältigen. Die Langsamkeit wird uns allmählich vertraut und wir beginnen uns mit ihr immer besser anzufreunden.

Auf dem Nara La bläst ein starker kalter Wind, wir sind früh gestartet.
Eine Stunde vor Sonnenaufgang wurden wir ein letztes Mal in Nepal mit Tee und Kaffee am Zelt geweckt. So sind wir zeitig auf dem Pass und konnten noch in der Morgenfrische steigen.

Nur kurz blieben wir auf der Passhöhe und legten unsere Steine zum Dank für den guten bisherigen Verlauf der Reise und mit den Wünschen für eine gesegnete Weiterreise auf den grossen Steinhaufen auf dem Pass. Einige Gebetsfahnen flatterten im kräftigen Wind vor tiefblauem Himmel.

Wir hatten ein riesiges Wetterglück in unserer ersten Trekkingzeit. Nachdem es zuvor mehr als eine Woche stark geregnet hatte, waren wir die ganze Zeit bei bestem Wanderwetter unterwegs.

Der Wind begleitet uns noch ein Stück des Weges weiter hinunter, es ist die normale Bergthermik dieser Region. Die Winde steigen aus dem heissen Indien durchs Himalayamassiv nach Norden in die kühleren Ebenen Tibets. Gerade Pässe in Süd – Nord Richtung werden dadurch zu starken Windkanälen.

Kurz nach dem Pass weitet sich die Berglandschaft, und der Blick in die trockenen Weiten Tibets tut sich auf. Eine grandiose Landschaft liegt vor uns, karg und endlos weit. In der Ferne sind schneebedeckte Berge zu sehen. Davor eine zerklüftete, von Wind und Regen geprägte Berglandschaft, in der Mitte eine sandige Ebene.
Wir steigen hinunter zum Karnali, ins Flusstal welches wir gestern verliessen. Die ersten Handys beginnen zu piepsen und die Sms der vergangenen Tage holen uns ein.
Nach ein paar kürzeren Pausenstopps erreichen wir Hilsa nach etwa vier bis fünf Stunden wandern.

Es ist Zeit, uns von unseren liebgewonnenen nepalesischen Begleitern zu verabschieden. Diese werden heute noch mit dem Truck und dem ganzen Equipment zurück nach Pati Phalbang fahren. Dort müssen sie wieder alles Material auf die Maultiere laden und alsdann in zwei weiteren Tagen zurück nach Simikot laufen, um von dort wieder nach Nepalgunj hinunter zu fliegen.
Vielleicht werden wir den Einen oder Andern später nochmals in Kathmandu sehen.
Es sind tolle Menschen die uns hier verwöhnten, ohne sie wäre eine Reise in dieser Art nicht im Entferntesten denkbar.

In Hilsa spannt eine lange Hängebrücke über den Karnali. Über diese erreichen die meisten von uns erstmals tibetischen Boden. Wir werden von Lhakpa, unserem tibetischen Guide, und vier Landcruiserpiloten empfangen. Ein freundlicher chinesischer Grenzbeamter in Militäruniform heisst uns herzlich in China willkommen.
Ich kenne ihn noch vom letzten Jahr und er freut sich dass ich mich an ihn erinnere. Er war auch damals äusserst herzlich und blieb mir daher in guter Erinnerung.

Die ganzen Grenzformalitäten sind etwas eigenartig. Erst die Passkontrolle und nach dreiminütiger Autofahrt eine Gepäckkontrolle beim ersten Checkpoint. Hier sind einige dutzend Grenzer stationiert und so geht die manuelle Gepäckkontrolle recht schnell über die Bühne. Ich erkenne noch einige weitere der hier stationierten Beamten. Einige sprechen ganz gut Englisch und heissen uns willkommen.
Während des Gepäckchecks erzählt uns einer der Beamten, dass er fünf Flugstunden von hier entfernt zu Hause sei und nur einmal im Jahr seine Familie besuchen könne. Es ist schwer vorstellbar wie es für einen jungen Menschen sein muss, so weit von zu Hause seinen Dienst zu tun und sein Brot zu erwerben.
Wir winken uns zum Abschied zu und fahren zum nächsten Check…

Beim Ortseingang von Purang wird als nächstes unser bereits gefilztes Gepäck gescannt, und wir werden per Infrarotmessgerät auf Fieber geprüft, ein Überbleibsel aus der Zeit von S.A.R.S.

Endlich haben wir alle Checks hinter uns und erreichen um viertel vor vier nepalesischer Zeit, oder sechs Uhr Peking Zeit das Gasthaus in Purang.
Unsere neue Küchencrew, allesamt Tibeter, erwartet uns und begrüsst uns mit Tee und Chips.
Es freut mich, liebgewonnene alte Freunde wieder zu treffen und einmal mehr gemeinsam zu reisen.

Das Gasthaus ist ungepflegt und obwohl es noch nicht alt ist, schon ziemlich verlottert. Die sanitären Anlagen sind unterschiedlich gut benutzbar. Aber immerhin hat es heisses Wasser in den Duschen!

Nach dem feinen Abendessen welches unsere Crew zubereitete, legen wir uns zur ersten Nacht in Tibet schlafen.

Endlich in Tibet!